Patienteninformationen
Gut vorbereitet – so gelingt Ihr Besuch bei uns:
Damit wir Ihnen die bestmögliche Behandlung bieten können, bitten wir Sie, zum ersten Termin folgende Unterlagen mitzubringen:
- Eine Überweisung Ihres Hausarztes.
- Ihre Krankenversicherungskarte.
- Aktuelle Laborbefunde vom Haus- oder Facharzt sowie – falls vorhanden – Ihren letzten Medikamenten- oder Insulinplan.
- Frühere Befunde (z. B. Arztbriefe, Krankenhaus- oder Reha-Berichte).
- Ihren Diabetespass, Blutzuckermessgeräte, Insulinpens und ein Blutzuckertagebuch – sofern vorhanden.
So läuft Ihr erster Besuch ab:
- Erstgespräch: Wir nehmen uns Zeit für ein ausführliches Gespräch über Ihre gesundheitliche Vorgeschichte, aktuelle Beschwerden und Ihre persönlichen Ziele.
- Diagnostik: Falls erforderlich, führen wir gezielte Untersuchungen durch, um Ihre Stoffwechselsituation und mögliche Begleiterkrankungen besser einschätzen zu können.
- Therapieplanung: Gemeinsam erarbeiten wir eine individuelle Behandlungsstrategie, die auf Ihre Lebenssituation abgestimmt ist.
- Terminvereinbarung: Sie haben Fragen oder möchten einen Termin vereinbaren? Wir sind gerne für Sie da!

Wissenswertes:
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→ Diabetes mellitus Typ 1
Der Typ 1 Diabetes ist durch eine voranschreitende Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet.
Aufgrund des Insulinmangels kommt es zu Durst, vermehrtem Harndrang, Gewichtsabnahme und Übersäuerung des Blutes (Ketoazidose). Die Erkrankung tritt bevorzugt im jüngeren Lebensalter auf, kann sich jedoch auch später manifestieren. Meist beginnt sie mit plötzlich einsetzenden Beschwerden.
Bei einem Teil der Patienten findet sich eine immun vermittelte Erkrankung als Ursache für die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen, bei den anderen Patienten kann keine spezifische Ursache ausgemacht werden.
Menschen mit Typ 1 Diabetes müssen kontinuierlich und lebenslang mit Insulin behandelt werden. In speziellen Schulungen unserer Praxis erlernen Sie die Prinzipien der Insulinersatztherapie. Ziel ist es, diabetesassoziierte Komplikationen und Folgeschäden möglichst zu vermeiden und Lebensqualität zu erhalten oder wiederherzustellen.
→ Diabetes mellitus Typ 2
Der Diabetes mellitus Typ 2 betrifft in Deutschland etwa 8 Millionen Menschen. Die Tendenz ist steigend.
Neben der Störung der Insulinsekretion findet sich eine vererbte und erworbene Insulinresistenz, das heißt der Körper, vor allem Leber, Muskulatur und Fettgewebe, werden zunehmend insulinunempfindlich. Die Erkrankung tritt meist jenseits des 30. Lebensjahres auf, häufig in Kombination mit Adipositas, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Typische Beschwerden wie Durst und vermehrter Harndrang bestehen selten, gehäuft jedoch allgemeine Schwäche und Infektionen.
Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus liegen oft schon bei Diagnosestellung vor. Grundlage der Behandlung sind eine ausgewogene Ernährung und Bewegung.
Für die medikamentöse Therapie stehen verschiedene orale Antidiabetika, Insulin und die Inkretine zur Verfügung. In Schulungen durch Mitarbeiter unserer Praxis, die sich an der Behandlungsform ausrichten, erlernen Patienten mit der Erkrankung umzugehen.
Ziel ist es, diabetesassoziierte Komplikationen und Folgeerkrankungen möglichst zu vermeiden. Das Behandlungsziel wird individuell festgelegt, es hängt ab von den vorliegenden Begleiterkrankungen und vom körperlichen und geistigen Zustand des Betroffenen.
→ Schwangerschaftsdiabetes
Tritt während Ihrer Schwangerschaft eine Glukosestoffwechselstörung auf, beraten wir Sie hinsichtlich einer optimalen Ernährung und falls erforderlich, leiten wir eine Insulinbehandlung ein.
Planen Sie als Diabetikerin schwanger zu werden, ist bereits im Vorfeld eine gute Stoffwechseleinstellung für die Gesundheit Ihres Kindes wichtig.
Wir begleiten Sie während dieser aufregenden Zeit Ihres Lebens und helfen Ihnen, die Behandlung an die sich ändernden Bedingungen während der Schwangerschaft anzupassen.
Unter Schwangerschaftsdiabetes versteht man eine Glukosetoleranzstörung, die erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziert wird. Ursache ist ähnlich wie beim Diabetes mellitus Typ 2 eine zunehmende Insulinresistenz mit abfallender Kompensation durch die Insulinproduzierende β‑Zelle der Bauchspeicheldrüse.
2010 waren in Deutschland etwa 24.000 Frauen betroffen. Die Frauen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, in den Jahren nach der Schwangerschaft einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Für das Kind besteht die Gefahr, aufgrund erhöhter Blutzuckerwerte der Mutter zu groß und zu schwer zu werden, was mit dem gehäuften Auftreten von Komplikationen während und nach der Geburt verbunden ist.
Eine normoglykämische Stoffwechselführung während der Schwangerschaft ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Sollten sich durch optimale Ernährung die Blutzuckerwerte nicht in den gewünschten Bereich senken lassen, ist zur Behandlung Insulin erforderlich. Orale Antidiabetika sind in Deutschland zur Therapie nicht zugelassen.
Es ist wichtig, dass sich die Mutter sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt nochmals einer Traubenzuckerbelastung unterzieht, um den Stoffwechsel beurteilen zu können. Diese Untersuchung bieten wir in unserer Praxis natürlich für Sie an.
→ Insulinpumpentherapie
Tragen Sie bereits eine Insulinpumpe oder interessieren sich dafür, so erhalten sie von uns alle nötigen Informationen und Tipps rund um die Pumpentherapie.
→ Diabetisches Fußsyndrom
Was versteht man unter einem Diabetischen Fußsyndrom?
Häufig schon zu Beginn der Erkrankung Diabetes mellitus kann es als Folge zu einer Schädigung der Fuß-Nerven kommen. Nerven haben in unserem Körper sehr vielfältige Funktionen. So sind ihre sensiblen Fasern für die Wahrnehmung von Schmerz, Temperatur, Berührung und andere Dinge notwendig. Die motorischen Nervenfasern steuern die kleinen Fußmuskeln und sorgen so für eine gesunde Fußform (Fußgewölbe) und ein harmonisches Abrollen des Fußes beim Gehen. Die vegetativen Nervenfasern sorgen über die Regulation der Schweißdrüsen für eine geschmeidige, gesunde Haut.
Fallen alle diese unterschiedlichen Funktionen durch eine Diabetische Nervenschädigung (Neuropathie) aus, so kommt es zu komplexen Veränderungen an den Füßen: Schmerz, Temperatur und sogar Verletzungen werden weniger oder gar nicht mehr wahrgenommen. Die Haut wird trocken, rissig und infektanfällig. Es kommt zu Veränderungen der Fußform (beispielsweise Senk-Spreizfuß, Krallenzehen, Schwund des Ballenpolsters) und in Folge zu einer gefährlichen Fehlbelastung.
All diese Veränderungen führen zu einem deutlich erhöhten Risiko für Fußwunden und Wundheilungsstörungen. Liegt gleichzeitig noch eine Durchblutungsstörung vor, können schon kleinste Wunden zu dramatischen Folgen bis hin zu einer notwendigen Amputation führen.

